Ein plötzlicher Abschied ohne Vorwarnung
Der Liedtext von Matthias Reims “Tattoo” beginnt mit einem abrupten und schmerzlichen Verlust. Der Sänger schildert, wie sein Partner ihn ohne jede Vorwarnung verlassen hat: „Auf einmal warst du weg, Nicht mal ne’ SMS war ich wert, für dich“. Diese erste Strophe ist geprägt von Enttäuschung und einer tiefen Verletzung. Die physischen Hinweise auf die Trennung – die leere Wohnung und der mitgenommene Hund – verstärken das Gefühl der Verlassenheit. Einzig das Polaroid vom Tattooshop bleibt als stille Erinnerung zurück. Diese anfänglichen Zeilen bereiten den emotionalen Boden für die weiteren Themen des Liedes.
Die dauerhafte Spur der Liebe
In der nächsten Passage stellt der Sänger die zentrale Frage: „Was ist jetzt mit dem Tattoo auf meiner Haut, Dem Tattoo auf deiner Haut“. Hier wird das Tattoo als Symbol für eine ewige Liebe eingeführt, ein Versprechen, das nun in Frage gestellt wird. Die wiederholte Betonung des Tattoos, verbunden mit dem Motiv der Unendlichkeit, verdeutlicht die Diskrepanz zwischen dem körperlich bleibenden Zeichen und der vergänglichen Realität der Beziehung. Reim verwendet eine rhetorische Strategie, indem er Fragen stellt, die keine unmittelbaren Antworten bieten, und somit die Verzweiflung und Unsicherheit des lyrischen Ichs intensiviert.
Der unauslöschliche Schmerz und die Hoffnung
Die dritte Strophe zeigt eine ambivalente Mischung aus Schmerz und Hoffnung. Der Sänger spricht direkt seine verlorene Liebe an: „Erzähl’ mir bitte nicht, dein neuer heißt wie ich“. Diese Passage illustriert den Versuch des Sängers, sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen, während er zugleich die Möglichkeit einer Versöhnung nicht aufgibt. Die Refrains, die die zentrale Frage nach dem Tattoo wiederholen, verstärken das Gefühl der Endgültigkeit und der bleibenden Verbindung, selbst wenn die Beziehung selbst zerbrochen ist.
Emotionale Bindung und kulturelle Symbolik
Das Lied thematisiert zentrale Aspekte wie Liebe, Verlust und Erinnerung. Das Tattoo als Metapher für beständige Liebe spiegelt eine kulturelle Praxis wider, die oft mit Dauerhaftigkeit und Identität verbunden ist. Reim verwendet diese Symbolik, um die Tragweite des emotionalen Schmerzes zu verdeutlichen, während er gleichzeitig zeigt, wie tief persönliche Bindungen gehen können. Die Frage „Bin ich nur noch ein Tattoo auf deiner Haut“ lässt Raum für Interpretationen über den Wert von Erinnerungen und die Bedeutung von Vergangenem im gegenwärtigen Leben.
Individuelle Reflektion und gesellschaftliche Resonanz
Der Text spricht sicherlich viele Menschen an, die ähnliche Verluste und Enttäuschungen erlebt haben. Die poetische Darstellung der unerwiderten Liebe und das Bild des unauslöschlichen Tattoos auf der Haut wecken Emotionen und Gedanken an vergangene Beziehungen. Persönlich kann das Lied als Aufforderung verstanden werden, sich den Erinnerungen und Gefühlen zu stellen, die auch nach einer Trennung verbleiben. Auf gesellschaftlicher Ebene regt es zum Nachdenken darüber an, wie wir dauerhafte Spuren in unserem Leben hinterlassen und wie wir mit deren Bedeutung umgehen.
Insgesamt schafft Matthias Reim mit “Tattoo” ein tiefes und berührendes Werk, das durch seine eindringlichen Bilder und die geschickt eingesetzten rhetorischen Mittel besticht. Die Verbindung von Text und Musik im Pop-Rock-Genre unterstreicht die Emotionalität des Themas und lässt die Zuhörer in die Gefühlswelt des Sängers eintauchen. Der Song stellt somit nicht nur eine persönliche Reflexion über vergangene Liebe dar, sondern bietet auch Raum für allgemeine Fragen über die Beständigkeit von Beziehungen und die Bedeutung von Symbolen in unserem Leben.
Liedtext
Auf einmal warst du weg
Nicht mal ne’ SMS war ich wert, für dich
Räumtest die Bude aus, denn ich war nicht zu Haus’
Auch den Hund nahmst du mit
Nur das Polaroid vom Tattooshop
Das klebt noch hier (hier, hier)
Ganz genau wie unser Liebesschwur an mir (mir, mir)
Was ist jetzt mit dem Tattoo auf meiner Haut
Dem Tattoo auf deiner Haut
Jeder Stich war ein „Ich liebe nur dich“
Bin ich nur noch ein Tattoo auf deiner Haut
So wie du auf meiner Haut
Da steht doch du und ich und das Wort unendlich
Was ist jetzt mit dem Tattoo
Erzähl’ mir bitte nicht, dein neuer heißt wie ich
Sowas gibt es doch nicht
Und wenn, werd’ ich ihn warnen und ihm einfach sagen
„Das Tattoo meint mich“
Mach’ doch einfach damit, was du willst
Ich lass’ meins drauf
Denn tief im Inneren geb’ ich uns nicht auf
Was ist jetzt mit dem Tattoo auf meiner Haut
Dem Tattoo auf deiner Haut
Jeder Stich war ein „Ich liebe nur dich“
Bin ich nur noch ein Tattoo auf deiner Haut
So wie du auf meiner Haut
Da steht doch du und ich und das Wort unendlich
Was ist jetzt mit dem Tattoo
Für mich bist das doch du
Was ist mit unserem Tattoo
Unserem Tattoo
Was ist jetzt mit dem Tattoo auf meiner Haut
Dem Tattoo (dem Tattoo) auf deiner Haut
Jeder Stich war ein „Ich liebe nur dich“
Bin ich nur noch ein Tattoo auf deiner Haut
So wie du auf meiner Haut
Da steht doch du und ich und das Wort unendlich
Was ist jetzt mit dem Tattoo
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