Analyse des Liedes „Lächel Doch Mal“ von Shirin David

Einführung

Der Song “Lächel Doch Mal” von Shirin David, veröffentlicht im Jahr 2021, ist ein provokantes und herausforderndes Stück, das sich mit Geschlechterrollen und sozialem Verhalten auseinandersetzt. Die Künstlerin, bekannt für ihren selbstbewussten und kontroversen Stil, nutzt den Track, um gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen und gleichzeitig einen Spiegel auf toxische Männlichkeit zu werfen. Im Folgenden wird der Text des Liedes detailliert analysiert, um die zentrale Thematik und die rhetorischen Mittel herauszuarbeiten.

Erste Strophe

In der ersten Strophe beginnt Shirin David mit einer Referenz auf das Hustle-Life: „Der Boy sagt: ‚Everyday I’m hustlin’‘“. Diese Zeile hebt die Selbstwahrnehmung des männlichen Protagonisten hervor, der sich durch harte Arbeit und Männlichkeit definiert. Weiter geht es mit „Breite Brust, markantes Kinn“, was klassische Attribute von Männlichkeit beschreibt. Der folgende Satz „Doch ich nehm’ ihn nur ernst, ist er fuckable“ stellt die Erwartungshaltung und Sexualisierung des Mannes auf den Kopf. Shirin spielt hier mit der Umkehrung von Geschlechterrollen, indem sie den Mann als Objekt ihrer Begierde darstellt, was oft umgekehrt in der Musikindustrie passiert. Sie fährt fort mit: „Guck nicht so böse, mein Süßer, ich möchte dich lachen sehen“, was den sarkastischen Ton des Songs unterstreicht und gleichzeitig aufdringliche Verhaltensweisen kritisiert.

Refrain

Der Refrain fordert den Mann auf zu lächeln: „Lächel doch mal“, was oft Frauen im Alltag gesagt wird, als ob ihre Emotionen für das Wohlbefinden anderer da sein sollten. Diese Zeile zeigt eine gewisse Ironie und fordert gleichzeitig zum Nachdenken über alltägliche Sexismen auf. „Gehst du wie eine Schlampe raus, musst du dich nicht wundern“ stellt eine gesellschaftliche Doppelmoral infrage, indem sie impliziert, dass das Verhalten von Frauen oft falsch interpretiert wird.

Zweite Strophe

In der zweiten Strophe wird der Mann als „schönes Accessoire“ bezeichnet, was die Objektivierung weiter verstärkt. „Meine Hand ist an dei’m Arsch“ ist eine provokante Zeile, die gegen den Konsens verstößt und eine direkte Konfrontation mit respektlosem Verhalten darstellt. Shirin David benutzt in „Hat er nein gesagt? Tja, auch ‚Nein‘ bedeutet manchmal ‚Ja‘“ absichtlich provokante Sprache, um die gefährlichen Missverständnisse von Zustimmung zu kritisieren.

Weiterer Verlauf und Schlussfolgerung

Im weiteren Verlauf der Geschichte zeigt Shirin eine zunehmende Machtübernahme und fordert Respekt ein, indem sie die toxischen Verhaltensweisen, die Frauen oft erfahren, auf den Mann überträgt. Sie kommentiert den Körper des Mannes, was eine klare Anspielung auf die übliche Praxis der Körperkritik an Frauen ist. Der Stil des Liedes bleibt provokant und direkt, wobei der Ton leicht aggressiv und sarkastisch ist.

Insgesamt stellt „Lächel Doch Mal“ eine starke Aussage gegen gesellschaftliche Stereotype und Doppelmoral dar, indem es die Rolle der Geschlechter umkehrt und konventionelle Erwartungen infrage stellt. Die provokante Sprache und der selbstbewusste Ton heben die Kernbotschaft hervor: dass jeder das Recht auf Respekt und Selbstbestimmung hat, unabhängig von Geschlecht und sozialen Erwartungen.

Liedtext

Ja
(Stickle)
(Okay) Wouh
Ja

Der Boy sagt: „Everyday I’m hustlin’“ (hah)
Breite Brust, markantes Kinn
Doch ich nehm’ ihn nur ernst, ist er fuckable (ja)
Der soll sich nicht anstellen, weil ich übergriffig touchy bin
Guck nicht so böse, mein Süßer, ich möchte dich lachen sehen (hehehehe)
Ach, du bist noch nicht vergeben?
Dann kannst du ja mit mir reden (come on)
Bad Bitch mit Aggressionsproblemen
Tja, so bin ich eben (uh)
Bist du zu nett zu mir, merkst du, wie ich Respekt verlier’
Ich sexualisiere das Objekt in dir, Boy
Weiß, was für dich das Beste ist und dass es keine Grenze gibt
Wirst du nicht schlau, egal, weil ein dummer Junge besser fickt (yeah)
Weißer Ledersitz, nimm Platz, Babsi ist am Steuer
Wenn er nicht gibt, du Hundesohn (Wouh), mach mal nicht auf teuer (bye)

(Ey) Lächel doch mal (ey), nenn mir deinen Namen
(Ey) Lächel doch mal (ey, ey), sexy, ja
(Ey) Lächel doch mal (ey), stell dich nicht an
(Ey) Lächel doch mal (ey, ey)
Was regst du dich auf? Komm ma’ wieder runter
Gehst du wie eine Schlampe raus, musst du dich nicht wundern
Denn ich rufe
„(Ey) Lächel doch mal (ey), nenn mir deinen Namen
(Ey) Lächel doch mal (ey, ey)“

Du bist so ein schönes Accessoire (bling)
Schau nicht böse, lach doch ma’ (uhh)
Was für höfliche Distanz? (Eh?)
Meine Hand ist an dei’m Arsch (ja)
Ist doch witzig, hahaha
Ich nehm’ Ablehnung gar nicht wahr
Hat er nein gesagt?
Tja, auch „Nein“ bedeutet manchmal „Ja“ (upsi)
Mach’ ihn zu mei’m Gameboy oder zu mei’m Playboy
Zu wenn’s Probleme gibt, klären wir das später mit Geld, Boy (hah)
Geb’ ihm eine Kostprobe seiner toxischen Medizin
Wie er mir, so ich ihm, das ist fotzig-feminin (Fotzig)
Paar Kommentare zu sei’m Körper wird doch erlaubt sein (okay)
Neun von zehn Männer ziehen gerade jetzt den Bauch ein
Wurdst du als Frau disrespected? Hörte man dir nie zu? (nah)
Jetzt hat dein Babyboy mit mir den selben Trouble, he too

(Ey) Lächel doch mal (ey), nenn mir deinen Namen
(Ey) Lächel doch mal (ey, ey), sexy, ja
(Ey) Lächel doch mal (ey), stell dich nicht an
(Ey) Lächel doch mal (ey, ey)
Was regst du dich auf? Komm ma’ wieder runter
Gehst du wie eine Schlampe raus, musst du dich nicht wundern
Denn ich rufe
„(Ey) Lächel doch mal (ey), nenn mir deinen Namen
(Ey) Lächel doch mal (ey, ey)“

Ey

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