Inhaltliche Zusammenfassung

Der Song „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ von Juliane Werding, veröffentlicht 1975, erzählt die Geschichte einer Frau, die sich in einer Bar behauptet. Der Abend beginnt harmlos, als die Erzählerin sich entschließt, noch ein Bier zu trinken, weil sie nicht schlafen kann. Sie gerät in eine von Männern dominierte Umgebung, wo sie sich jedoch nicht einschüchtern lässt. Die Männer planen, sie zu manipulieren, doch sie erweist sich als klug und entschlossen. Sie nimmt an einem Kartenspiel teil und gewinnt, was die Männer überrascht und verärgert. Der Refrain verstärkt die Botschaft, dass man Frauen nicht unterschätzen sollte, indem er die Erwartungen der Männer widerlegt. Am Ende verlässt sie die Bar siegessicher, während die Männer zurückbleiben.

Strophe für Strophe: Eine detailreiche Reise

Die erste Strophe beschreibt eine eher ruhige und introspektive Stimmung, als die Protagonistin den Tag Revue passieren lässt. Sie ist zufrieden mit sich selbst und entscheidet sich, in eine Bar zu gehen. Der Text malt ein Bild von einer typischen Kneipenszene, wo Männer an Theken sitzen und Karten spielen. Bereits hier schleicht sich eine gewisse Spannung ein, da die Männer laut zu hören sind, noch bevor sie den Raum betritt.

In der zweiten Strophe kippt die Stimmung abrupt. Die anfängliche Stille weicht, als sie die Bar betritt. Der Fokus liegt auf den wenigen Männern im Raum, die Karten spielen und an Spielautomaten stehen. Die Atmosphäre ist geladen, als einer der Männer verkündet, dass der Abend für sie mit der Absicht endet, die Frau zu „kaufen“. Die Provokation und Objektifizierung sind offenkundig. Der Imperativ „Hey, hey, zeig, was du kannst!“ verdeutlicht das chauvinistische Denken der Männer. Hier beginnt der eigentliche Konflikt.

Der Refrain ist der Dreh- und Angelpunkt des Liedes. Er thematisiert das Vorurteil, dass Frauen leicht zu manipulieren sind. Die Protagonistin stellt diese Annahme in Frage und fordert die Männer auf, ihr in die Augen zu sehen und ihr wahres Ich zu erkennen. Der wiederholte Satz „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Warnung. Die Frau zeigt Selbstbewusstsein und Entschlossenheit, die Männer zu überlisten.

In der dritten Strophe zeigt die Protagonistin, dass sie mit den Männern mithalten kann. Sie trinkt und spielt Karten mit ihnen die ganze Nacht hindurch. Die Zahlen „18, 20, 2, 0, 4“ klingen wie die Stationen eines Kartenspiels und tragen zur Dynamik bei. Die Begriffe „Contra, Re“ sind typische Ansagen beim Skat, was die Authentizität der Spielsituation verstärkt. Die Frau gewinnt das Spiel, was die Männer ganz blass macht. Dieser unerwartete Ausgang ist ein Triumph für die Protagonistin.

Die letzte Strophe beschreibt die desolate Situation der Männer, nachdem der Abend zu Ende gegangen ist. Der Wirt hat bereits die Stühle hochgestellt und schläft, während die Männer noch immer im Rauch der Zigaretten verharren. Diese Szenerie gleicht einem „sinkenden Schiff“, was die Niederlage der Männer symbolisiert. Einer fällt vom Stuhl, ein anderer schläft ein – Bilder, die von Resignation und Erschöpfung sprechen. Die Erzählerin verlässt die Bar mit einem Gefühl des Sieges.

Mehr als nur Worte: Emotionen und Bedeutungen

Der Text von Juliane Werding erzeugt eine starke emotionale Resonanz. Die Geschichte ist nicht nur eine Erzählung über ein Kartenspiel in einer Bar, sondern eine Metapher für die Herausforderungen, denen Frauen in einer von Männern dominierten Welt begegnen. Die Emotionen reichen von anfänglicher Ruhe und Zufriedenheit über Spannung und Provokation bis hin zu Triumph und Genugtuung. Der Refrain ist besonders kraftvoll und vermittelt eine klare Botschaft: Frauen sollten nicht unterschätzt werden. Die wiederholte Phrase „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ ist ein cleveres Wortspiel, das die Arroganz und Fehleinschätzung der Männer bloßstellt. Insgesamt ermutigt der Song Frauen, sich selbst treu zu bleiben und für ihre Rechte einzustehen.

Liedtext

Der Tag war zu Ende
Und ich war zufrieden mit mir
Da ging ich, weil ich nicht schlafen konnte
Noch aus auf ein Glas Bier
Dorthin, wo die Männer an Theken und an Tischen
Sich den Schaum von den Lippen wischen
Und ich hörte sie schon von draußen schreien
So trat ich ein

Augenblicklich war es still
Nur drei Männer am Tisch, die spielten Skat
Und einer, der stand mit seinem Glas am Spielautomat
Und dann rief irgendeiner, der Abend ist gelaufen
Diese Kleine, die werden wir uns kaufen!
Hey, hey, zeig, was du kannst!
Und so begann’s

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Ein Mädchen kann das nicht
Schau mir in die Augen
Und dann schau in mein Gesicht
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Du hast ein leichtes Spiel
Doch ich weiß, was ich will
Drum lach nur über mich
Denn am Ende lache ich über dich

Mit mir können sie’s machen
Das hatten sie sich so gedacht
Und ich spielte und trank mit ihnen um die Wette
Die ganze Nacht
18, 20, 2, 0, 4, und ich passe
Contra, Re, und dann zur Kasse
Sie wurden ganz blass, denn ich gewann das Spiel
Das war zu viel

Der Wirt hatte längst schon die Stühle hochgestellt
Und schlief
Da saßen sie noch immer im Qualm der Zigaretten
Wie auf ‘nem sinkenden Schiff
Und ich sah die Männer, die an Theken und an Tischen
Sich den Schaum von den Lippen wischen
Der eine fiel vom Stuhl, der andere schlief ein
Und ich ging heim

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Ein Mädchen kann das nicht
Schau mir in die Augen
Und dann schau in mein Gesicht
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Du hast ein leichtes Spiel
Doch ich weiß, was ich will
Drum lach nur über mich
Denn am Ende lache ich

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Ein Mädchen kann das nicht
Schau mir in die Augen
Und dann schau in mein Gesicht
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
Du hast ein leichtes Spiel
Doch ich weiß, was ich will
Drum lach nur über mich
Denn am Ende lache ich über dich

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