Verlorene Nächte und Enttäuschungen

In Emilio’s Song „Was du machst“ spiegelt sich eine emotionale Reise wider, die von Enttäuschung und Frustration geprägt ist. Der Text beginnt mit der Darstellung einer belastenden Beziehung, in der der Erzähler den nächtlichen Eskapaden seines Partners überdrüssig ist: „Weißt du, was du machst? Wenn du nachts nicht nachhause kommst, wieder untertauchst in der Stadt.“ Diese Zeilen zeichnen ein Bild von jemandem, der in der Dunkelheit der Stadt untertaucht und dem die Rückkehr ins traute Heim schwerfällt. Die Entwicklung der Geschichte zeigt die zunehmende Besorgnis und den Schmerz des Sängers, der die Zerstörung der Beziehung in Echtzeit erlebt. Während sich der Song entfaltet, wird klar, dass der Erzähler erkennt, dass er an einem Punkt angekommen ist, an dem er sich selbst und seine Würde schützen muss: „So langsam werd’ ich krank von dir, so langsam krieg’ ich etwas Angst vor dir.“

Poetische und rhetorische Mittel

Emilio nutzt eine Reihe von sprachlichen Mitteln, um die Dramatik und Intensität der Gefühle auszudrücken. Ein bemerkenswertes Stilmittel ist die Wiederholung der Frage „Weißt du, was du machst?“ Diese Wiederholung verstärkt den Vorwurf und die Verzweiflung des Erzählers und lässt den Hörer die emotionale Last spüren, die mit jeder Nacht wächst. Auch die Metapher „Ich hasse dein’n Ruf, denn er wird mich ruinier’n“ verdeutlicht, wie die Handlungen des Partners den Erzähler tiefgreifend beeinflussen. Der Text ist zudem von einem rauen und direkten Ton geprägt, der durch die Verwendung von Umgangssprache und Ausdrücken wie „fuckst mich nur noch ab“ unterstrichen wird. Diese Wahl der Sprache spiegelt die rohe Realität und die Ehrlichkeit der Empfindungen wider, die der Erzähler nicht länger beschönigen kann oder will.

Emotionale Resonanz und versteckte Botschaften

Der Song weckt eine Vielzahl von Emotionen, die von Frustration über Sorge bis hin zu Entschlossenheit reichen. Emilio vermittelt das Gefühl des Gefangenseins in einer toxischen Beziehung, in der Respektlosigkeit und Vertrauensbrüche an der Tagesordnung sind. „Mit dir verlier’ ich mein Gesicht, doch ich will es nicht verlier’n“ offenbart die innere Zerrissenheit des Erzählers, der trotz allem den Wunsch hat, sein Selbstwertgefühl zu bewahren. Der Text suggeriert eine versteckte Botschaft über die Notwendigkeit, sich selbst treu zu bleiben und toxische Einflüsse aus dem eigenen Leben zu verbannen. Diese Thematik der Selbstachtung und des persönlichen Wachstums könnte viele Menschen ansprechen, die ähnliche Erfahrungen durchleben oder durchlebt haben.

Themen, Emotionen und kulturelle Bezüge

Zentrale Themen des Liedes sind Enttäuschung, Verlust und der Kampf um Selbstachtung in einer dysfunktionalen Beziehung. Diese Themen spiegeln sich auch in der gesellschaftlichen Betrachtung wider, indem sie die Herausforderungen der modernen Beziehungskultur beleuchten, in der Respekt und Kommunikation oft zu kurz kommen. Der Song könnte als Kommentar zur Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit moderner städtischer Beziehungen gesehen werden, in denen Menschen sich oft in der Anonymität und Ablenkung der Nacht verlieren. Emotional hat der Text eine starke Wirkung, da er die allzu menschliche Angst vor dem Verlust der eigenen Identität und Würde in einer zerstörerischen Beziehung thematisiert.

Strukturelle und sprachliche Entscheidungen

Die Struktur des Liedes ist relativ einfach gehalten, aber wirkungsvoll. Der Refrain wiederholt sich mehrfach, was die Hauptbotschaft und die drängende Frage des Sängers verstärkt. Die einfache und direkte Sprache trägt dazu bei, dass die Emotionen unverfälscht und unmittelbar vermittelt werden. Diese Wahl unterstützt den künstlerischen Wert des Liedes, indem sie den Hörer dazu bringt, sich mit den rohen und authentischen Gefühlen des Erzählers auseinanderzusetzen.

Verschiedene Lesarten und Implikationen

Eine mögliche Lesart des Liedes ist die eines persönlichen Befreiungsschlags, in dem der Erzähler erkennt, dass er die Beziehung verlassen muss, um sich selbst zu retten. Eine andere Interpretation könnte die innere Zerrissenheit und die Hoffnung auf Veränderung des Partners in den Mittelpunkt stellen. Der wiederholte Appell „nimm ma’ bitte deine Hand von mir“ kann sowohl als Forderung nach physischem Abstand als auch nach emotionaler Distanz interpretiert werden. Diese Doppeldeutigkeit verleiht dem Text eine tiefere Dimension und lädt den Hörer ein, die unterschiedlichen Facetten der dargestellten Beziehung zu erkunden.

Ein persönlicher Blick auf die Beziehung

Persönlich betrachtet, berührt der Song auf einer tiefen Ebene, da er universelle Themen anspricht, die viele Menschen aus eigener Erfahrung kennen. Die Gefühle von Verlust und die Suche nach Selbstachtung sind Themen, die in jeder Art von Beziehung auftreten können, sei es romantisch, freundschaftlich oder familiär. Emilio gelingt es, diese Themen mit Ehrlichkeit und einer Prise Bitterkeit zu vermitteln, die den Hörer dazu bringen können, über ihre eigenen Beziehungen und die darin enthaltenen Dynamiken nachzudenken. Der Song regt dazu an, über die Bedeutung von Respekt und persönlichem Wachstum nachzudenken und bietet eine ergreifende Reflexion über die Notwendigkeit, manchmal schwere Entscheidungen zu treffen, um sich selbst treu zu bleiben.

Liedtext

Weißt du, was du machst?
Wenn du nachts nicht nachhause kommst, wieder untertauchst in der Stadt
Bis um acht wieder draußen bleibst, in der Hoffnung, dass man sich verpasst, ja, eh
Doch ich rieche den Rauch und hör’ auch
Wie du’s kaum durch das Treppenhaus schaffst
Weißt du, was du machst?
Du fuckst mich nur noch ab
Weißt du, was du machst?

So langsam werd’ ich krank von dir
So langsam krieg’ ich etwas Angst vor dir
Du führst dich auf, als wärst du besser als die andern hier
Ey, nimm ma’ bitte deine Hand von mir
Dass man sich verliert, sowas, das kann passier’n
Doch du hast kein’n Respekt vor mir
Und ich kein’n Bock mehr dich zu retten aus dei’m Vollsuff um halb vier
Ey, nimm ma’ bitte deine Hand von mir, ja
Ey, nimm ma’ bitte deine Hand von mir

Weißt du, was du machst?
Wenn du nachts nicht nachhause kommst, wieder untertauchst in der Stadt
Bis um acht wieder draußen bleibst, in der Hoffnung, dass man sich verpasst, ja, eh
Doch ich rieche den Rauch und hör’ auch
Wie du’s kaum durch das Treppenhaus schaffst
Weißt du, was du machst?
Du fuckst mich nur noch ab
Weißt du, was du machst? (Yeah)

Mit dir verlier’ ich mein Gesicht, doch ich will es nicht verlier’n
Denn ich mag mein Gesicht, so wie’s ist
Kann nicht weiter zuschau’n, wie du es zerbricht
Mit den Lügen, die du sagst, Versprechen, die du brichst
Ich hasse dein’n Ruf, denn er wird mich ruinier’n
Ich hab’ viel zu hart gearbeitet, das darf mir nicht passier’n
Tu mir bitte ein’n Gefall’n, mach ma’ bisschen Abstand hier, ja
Und nimm deine Hand von mir, ja

Weißt du, was du machst?
Wenn du nachts nicht nachhause kommst, wieder untertauchst in der Stadt
Bis um acht wieder draußen bleibst, in der Hoffnung, dass man sich verpasst, ja, eh
Doch ich rieche den Rauch und hör’ auch
Wie du’s kaum durch das Treppenhaus schaffst
Weißt du, was du machst?
Du fuckst mich nur noch ab
Weißt du, was du machst?

(Weißt du, was du machst?)
(Weißt du, was du machst?)

Andere Lieder aus Blessings Album

TEILEN

EINEN KOMMENTAR SCHREIBEN

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert