Überblick über den Inhalt des Liedes

Das Lied “Millionär” von der 187 Strassenbande thematisiert den Aufstieg zu Reichtum und Ruhm innerhalb des Gangsta-Rap-Genres. Es wird eine Welt gezeichnet, die geprägt ist von Prahlerei, Reichtum und Macht. Die Künstler beschreiben, wie sie sich über andere erheben, indem sie auf materielle Erfolge und den sozialen Status hinweisen. Das Lied ist durchsetzt von provokanten und teils beleidigenden Textzeilen, die nicht nur als Ausdruck des Stolzes, sondern auch als Reaktion auf Neider und Kritiker verstanden werden können. Der wiederkehrende Refrain hebt die luxuriöse Lebensweise und den Reichtum hervor, wobei Weed, Gold und Platin zentrale Symbole sind. Gleichzeitig wird die Kluft zwischen der Realität und der Darstellung in der Rap-Welt thematisiert.

Strophe für Strophe Analyse

Die erste Strophe beginnt mit aggressiven und provokativen Zeilen, die andere Rapper als “kleine Nuttensöhne” bezeichnen. Dies setzt den Ton für das gesamte Lied, indem es die Abneigung gegen Konkurrenz ausdrückt. Die Verwendung von expliziter Sprache und Beleidigungen hebt die Härte des Lebens und der Szene hervor. Die Band beschreibt eine Welt, in der materielle Güter als Statussymbole dienen. Der Fernseher auf dem Müll und die Fähigkeit, “zu viel Geld” auszugeben, verdeutlichen den Kontrast zwischen früherer Armut und aktuellem Wohlstand. Ein starker Fokus liegt auf Unabhängigkeit und der Ablehnung von neuen Freundschaften, was die Selbstgenügsamkeit und das Misstrauen gegenüber anderen hervorhebt. Es wird auch eine gewisse Verachtung gegenüber Autoritäten und Kritikern ausgedrückt, was in der Linie, in der die Band “nackt im Garten liegt und Weed raucht”, gipfelt. Hier zeigt sich eine Mischung aus Rebellion und Luxusleben. Der paradiesische Vergleich im Abschluss der Strophe verstärkt das Gefühl von Überlegenheit und Zufriedenheit.

Der Refrain fungiert als eine Art Mantra, das den Status als Millionär immer wieder betont. Die wiederkehrende Struktur mit der Betonung auf “Weed”, “Gold” und “Platin” spiegelt das Hauptthema wider: Reichtum und das Streben nach materiellen Werten. Dies schafft einen starken Kontrast zur Aggression der Strophen und vermittelt einen beinahe feierlichen Stolz.

In der zweiten Strophe wird die aggressive Haltung weitergeführt. Die Band kritisiert andere Rapper dafür, dass sie nicht authentisch sind und “nicht talentiert” wirken. Es wird ein Bild von Falschheit und Feigheit gezeichnet, indem betont wird, dass diese “sich nicht ins Viertel trauen”. Der Begriff “Fotzen wie Tampons” ist eine provokante Metapher, die die Abneigung und den Mangel an Respekt gegenüber der Konkurrenz unterstreicht. Die Aussage “Mir ist alles scheißegal, weil ich bald Millionär bin” zeigt die Gleichgültigkeit gegenüber Kritik und das Vertrauen in den eigenen Erfolg. Die Erwähnung von “G-Z-U-Z” als Zeichen für Authentizität und Realität verstärkt das Bild eines Lebens, das hart erkämpft und voll gelebt wird. Auch hier wird das Bild der Fülle durch “Taschen sind gestopft” und die symbolische Handlung, eine “Flasche aufn Kopf” zu schlagen, umrahmt. Diese Darstellung von Gewalt und materieller Überlegenheit dient der Untermauerung des Gangsta-Rap-Klischees.

Der abschließende Teil der Strophe wiederholt den Refrain, was den Kreis zu den zentralen Themen schließt und die vorherigen Inhalte zusammenfasst. Das Bild eines “neuen Tags im Paradies” verbindet die Realitäten des Reichtums mit einem fast träumerischen Zustand.

Emotionale Resonanz und Mehrdeutigkeit

Das Lied “Millionär” von der 187 Strassenbande löst eine Vielzahl von Emotionen aus, darunter Stolz, Provokation und eine gewisse Art von Genuss in der Rebellion. Durch die explizite Sprache und die Betonung von Reichtum und Macht entsteht ein starkes Bild von Stärke und Dominanz. Gleichzeitig stellt sich die Frage, inwiefern diese Darstellung von Reichtum und Erfolg eine Reaktion auf die eigene Herkunft und die Herausforderungen des Lebens ist. Das Lied kann als Kritik an der Oberflächlichkeit und den falschen Versprechungen des Ruhms in der Rap-Welt gesehen werden. Die Band nutzt sprachliche Bilder, die sowohl schockieren als auch faszinieren, um ihre Botschaft zu transportieren. Besonders hervorzuheben sind die Wortspiele, die oft mit einer aggressiven Grundhaltung kombiniert werden und den Text sowohl direkt als auch mehrdeutig erscheinen lassen. Die wiederkehrenden Themen von Unabhängigkeit und Ablehnung traditioneller Werte bieten einen tiefen Einblick in das Selbstverständnis der Künstler und die gesellschaftlichen Kontexte, in denen sie sich bewegen.

Liedtext

Die kleinen Nuttensöhne rappen arrogant
Spucken große Töne, doch verstecken sich im Schrank
Ey, eure ganzen Schlampen fressen aus der Hand
Geh und kauf ihr tausend Rosen, doch sie schmeckt nach meinem Schwanz
Mein alter Fernseher liegt schon draußen auf dem Müll
Weil ich hab’ jetzt zu viel Geld und kann mir kaufen, was ich will (alles)
Keine neuen Freunde heißt, wir brauchen nicht zu chillen
Bitte halt ma’ deine Schnauze und komm raus aus deinem Film
Sie fangen an zu hassen, weil sie langsam verbittern
Besoffen schiebt ihr Welle, irgendwann seid ihr nüchtern
Drei Tage Zelle und sie fangen an zu zwitschern
Fangen an zu zittern, weil sie Angst haben vorm Richter
Währenddessen lieg’ ich nackt in meinem Garten und rauch’ Weed
Die Bullen schieben Hass, aber die Straße hat mich lieb
Party auf Ibiza, danach schlaf’ ich in Paris
Die Sonne scheint, ein neuer Tag im Paradies

Und wir rollen übern Kiez
Ganzer Joint voll mit Weed
Millionär, Millionär, Millionär
Und wir wollen, dass du siehst
So viel Gold und Platin
Millionär, Millionär, Millionär

Sie haben alles schon probiert, aber sind nicht talentiert (nä!)
Und fliegen hoch, weil ihr Rücken motiviert
Sie sagen laut, „Ich mach’ einen Clip vor deiner Tür“
Aber trauen sich nicht ins Viertel, weil sie wissen, was passiert (pam)
Wer hängt mit Fotzen wie Tampons?
Und wer lässt es trotzdem drauf ankommen? (wir!)
Mir ist alles scheißegal, weil ich bald Millionär bin
Ich hab’ einen Namen und den halt’ ich in Ehre (wouh)
G-Z-U-Z, der Scheiß ist real
Hab’ für kleine Hurensöhne eine Bleispritze da
Sie reden so viel, doch es zeichnet sich ab (hä?)
Von den Gangsterrappern ist das meiste nicht wahr
Die Taschen sind gestopft, so viel Bargeld in meinen Jeans
Hau’ die Flasche aufn Kopf, komm, wir fahren übern Kiez (wouh!)
Mach deine Augen zu und sag mir, was du siehst (was?)
Die Sonne scheint, ein neuer Tag im Paradies

Und wir rollen übern Kiez
Ganzer Joint voll mit Weed
Millionär, Millionär, Millionär
Und wir wollen, dass du siehst
So viel Gold und Platin
Millionär, Millionär, Millionär

Nanana, nanana
Nanana, nanana
Nanana, nanana
Nanana, nanana

Andere Lieder aus Sampler 4 Album

TEILEN

EINEN KOMMENTAR SCHREIBEN

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert