Analyse des Liedes „Ding“ von Seeed

Einleitung

Die Band Seeed veröffentlichte im Jahr 2005 das Lied „Ding“, das sich thematisch mit dem Nachtleben und den Verlockungen der Partykultur auseinandersetzt. Der Text beschreibt auf humorvolle und sarkastische Weise die Erlebnisse eines Mannes, der in einer Beziehung ist, aber dennoch die Reize der Nacht und die Aufmerksamkeit anderer Frauen sucht. Der Text ist durchzogen von Ironie und Selbstkritik, was eine gewisse Tiefe in die ansonsten oberflächliche Thematik bringt.

Erste Strophe: Auftakt und Selbstdarstellung

Der Sänger beginnt den Song mit den Zeilen „So, heute bin ich ziemlich gut drauf / Zieh’ mich schick an setzt ‘n Hut auf“. Hier wird gleich zu Beginn die gute Laune und die Motivation, sich herauszuputzen und auszugehen, vermittelt. Der Protagonist zieht sich „schick an“ und setzt einen Hut auf, was auf eine bewusste Selbstinszenierung hindeutet. Mit „Die Rolex tickt, man seh’ ich gut aus“ wird ein Statussymbol angeführt, das zur Schau stellt, dass er materiell gut gestellt ist. Der Satz „Hol’ mir den kick den ich absolut brauch’“ deutet darauf hin, dass der Protagonist auf der Suche nach einem Adrenalinkick oder einer Bestätigung seines Egos ist. Es ist ein selbstbewusster Auftakt, der eine gewisse Arroganz und Selbstverliebtheit des Sängers zeigt.

Zweite Strophe: Die Verlockung der Nacht

In dieser Passage beschreibt der Sänger seine Ankunft im Club und die Atmosphäre, die dort herrscht. „Komm’ in den Club und genieß’ den Ausblick / Die Braut is Schmuck und die is auch schick“. Hier wird das Ambiente beschrieben, in dem er sich bewegt – alles dreht sich um Äußerlichkeiten und den äußeren Schein. Die „Braut“ wird als „Schmuck“ bezeichnet, was sie auf ihr Äußeres reduziert. Der Satz „Ich sing ‘ne Hook, bei der jede austickt“ zeigt, dass er versucht, durch seine Darbietung Aufmerksamkeit zu erregen. „Meine Frau guckt krass wenn sie’s rauskriegt“ lässt einen ersten Einblick in das moralische Dilemma zu, in dem er sich befindet. Die Ambivalenz zwischen dem Wunsch nach Vergnügen und den Konsequenzen seines Handelns wird hier angedeutet.

Refrain: Flirt und Versuchung

Der Refrain „Ooh du hübsches Ding, ich versteck’ mein’ Ehering“ beschreibt die zentrale Thematik des Songs: Der Protagonist ist fasziniert von einer anderen Frau, versucht jedoch, seine Ehe zu verbergen. Diese Zeilen sind voller Ironie und Selbstironie. Das Verstecken des Eherings symbolisiert den Versuch, der Realität zu entfliehen und eine andere Identität anzunehmen. Der Refrain zieht sich wie ein roter Faden durch das Lied und verstärkt die Konfliktsituation, in der sich der Protagonist befindet.

Dritte Strophe: Kampf gegen die Versuchung

Der Protagonist kämpft weiterhin mit den Verlockungen der Nacht und den moralischen Implikationen seines Handelns. „Wir sind blau, wir sind spitz / Zu Hause sitzt die Frau mit Kids“ beschreibt die Trunkenheit und die Lust, während gleichzeitig das schlechte Gewissen aufgrund der Familie, die zu Hause wartet, anklingt. Der Satz „Im Augenblick bekämpf’ ich den Wunsch / Der wie jeder sehen kann in meinen Augen blitzt“ verdeutlicht den inneren Kampf. Der Protagonist versucht, sich selbst zu überreden, dass die Frau nicht sein Typ ist, doch seine Handlungen widersprechen diesem Vorhaben.

Vierte Strophe: Eskalation und Selbstkritik

In dieser Strophe eskaliert die Situation: „Lächerlich! Ich becher’ mich weg / Barkeeper hau raus was in deinen Fässern steckt“. Der Alkohol wird hier als Mittel zur Flucht und zur Betäubung der eigenen Gedanken genutzt. Der Satz „Meine Gedanken sind besessen von Sex“ legt die Begierden des Protagonisten offen. Die Zeilen „Das Kotzen meine Ehe rettet“ bringen eine humorvolle Wendung ins Spiel: Der physische Zustand verhindert letztendlich die moralische Verfehlung. Dies zeigt eine drastische Selbstkritik und verdeutlicht die Absurdität der gesamten Situation.

Schlussfolgerung

„Ding“ von Seeed ist ein Song, der auf humorvolle Weise mit den Verlockungen und Dilemmata des Nachtlebens spielt. Der Text ist geprägt von Ironie, Selbstkritik und einem eingängigen Refrain, der die zentralen Themen immer wieder aufgreift. Der Protagonist durchläuft einen emotionalen und moralischen Konflikt, der durch den Verlauf des Songs stets intensiviert wird. Die Sprache ist lebendig und direkt, der Stil wechselt zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzweifel. Der Song baut auf eine humorvolle Erkenntnis hin, dass trotz aller Versuchungen die Realität nicht so leicht zu verleugnen ist. Der ironische Höhepunkt des Liedes ist erreicht, als der Protagonist am Ende durch die Konsequenzen seines Verhaltens – das „Kotzen“ – zurück in die Realität geholt wird und seine Ehe dadurch, im übertragenen Sinne, gerettet wird.

Liedtext

So, heute bin ich ziemlich gut drauf
Zieh’ mich schick an setzt ‘n Hut auf
Die Rolex tickt, man seh’ ich gut aus
Hol’ mir den kick den ich absolut brauch’
Yeah, wieder mal ‘n Soloausritt
In dem Poseroutfit, mach’ ich’s mir nett, mach mich brett-fett
Rauch’ Shit, wo sind die Bräute mit Poserauschnitt

Komm’ in den Club und genieß’ den Ausblick
Die Braut is Schmuck und die is auch schick
Ich sing ‘ne Hook, bei der jede austickt
Meine Frau guckt krass wenn sie’s rauskriegt
Mm egal, mal ‘n Ausgang muss auch mal drin sein
Bin kein Hausmann brauch’ unbedingt ein Drink der taugt ran
An die Bar, ich laber’ ‘ne Frau an
Für die Lady und für mich sieben Mojito
Mit einem mal gefällt mir jedes Lied so
Tanz’ sogar zum Song von Placebo
Bin blau und die Dame dito

Ooh du hübsches Ding, ich versteck’ mein’ Ehering
Klingelingeling wir könnten’s bringen
Doch wir nuckeln nur am Drink
Ooh du hübsches Ding, du bist Queen und ich bin King
Wenn ich dich seh’ dann muss ich singen
Tingalingaling you pretty Thing

Wir sind blau, wir sind spitz
Zu Hause sitzt die Frau mit Kids
Im Augenblick bekämpf’ ich den Wunsch
Der wie jeder sehen kann in meinen Augen blitzt

Alter, krasse Braut, sie sagt „Lass es raus“
Und ist heiß daraus loszulegen
Ich muss Zeit gewinn’
Bestell’ weiter Drinks, sie is nicht mein Ding
Versuch’ ich mir einzureden

Lächerlich! Ich becher’ mich weg
Barkeeper hau raus was in deinen Fässern steckt
Ich sauf’s aus weil’s mich vergessen lässt
Meine Gedanken sind besessen von Sex

Sie will Offensive vom Mann, doch
Ich bin besoffen, schiele sie an, kurz darauf
Liegt mein Kopf neben der Toilette, hätte nie gewettet
Das Kotzen meine Ehe rettet

Ooh du hübsches Ding, ich versteck meinen Ehering
Klingelingeling wir könnten’s bringen
Doch wir nuckeln nur am Drink
Ooh du hübsches Ding, du bist Queen und ich bin King
Wenn ich dich seh’ dann muss ich singen
Tingalingaling you pretty Thing
Oh

See that burning body (hot)
Those boobs in a naughty
(Top) red lips so juicy, (oh God)
In the middle of your web, please don’t stop
Take my brain turn it off
Don’t feel shame, don’t feel love
More champagne for our game
It’s insane but it’s (ahh)
Do you wanna ruin my life? Say what!
You wanna tell my wife? Please stop!
Things are getting real tight, I never thought
You’d set me up!
All I wanted was a body for delight, „let’s get naughty“
You said, right? Now you say you love me day and night!
Who’s gonna save me from this fright?

Ooh du hübsches Ding, ich versteck meinen Ehering
Klingelingeling wir könnten’s bringen
Doch wir nuckeln nur am Drink
Ooh du hübsches Ding, du bist Queen und ich bin King
Wenn ich dich seh’ dann muss ich singen
Tingalingaling you pretty Thing

Ooh du hübsches Ding, ich versteck’ meinen Ehering
Klingelingeling wir könnten’s bringen
Doch wir nuckeln nur am Drink
Ooh

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