Analyse des Liedes “Der dicke Dachdecker” von Bodo Wartke
Einleitung
In seinem 2023 veröffentlichten Song “Der dicke Dachdecker” gelingt es Bodo Wartke, eine alltägliche Situation in eine humorvolle und unterhaltsame Geschichte zu verwandeln. Der Text beschäftigt sich mit einem Dachdecker, der auf einem Nachbardach arbeitet und dabei Lärm verursacht. Der Protagonist der Geschichte entwickelt im Laufe des Liedes eine Wandlung in seiner Einstellung gegenüber dem lärmenden Handwerker.
Analyse der einzelnen Abschnitte
Erster Abschnitt: Die anfängliche Störung
“Der dicke Dachdecker deckt das Dach / Nicht mein Dach, nein, das Nachbardach / Davon wurd’ ich heute früh schon um acht Uhr wach / Ich hätte nie gedacht, wie viel Krach das macht”
Hier wird die Ausgangssituation eingeführt: Ein Dachdecker arbeitet auf einem Nachbardach und verursacht Lärm, der den Protagonisten frühmorgens weckt. Die Reimstruktur und der Rhythmus dieser Zeilen unterstreichen die humorvolle Note des Textes.
Zweiter Abschnitt: Ärger über den Lärm
“Ich frage mich, was er mit diesem Krach bezweckt / Der dicke Dachdecker, der das Dach da deckt / Und warum er das Dach nicht etwas sachter deckt / Und ob sich das so heut’ noch über’n ganzen Tach erstreckt”
Der Protagonist fragt sich, warum der Dachdecker so viel Lärm macht, und hofft, dass die Arbeiten nicht den ganzen Tag andauern. Der Unmut über den Lärm wird durch die Fragen und die Wiederholung von “dick” und “Dach” verstärkt.
Dritter Abschnitt: Die Konfrontation
“Ich sag’ es konkret: „Dieser Dachdecker geht / Mir sowas von fett auf’n Wecker“ / Mit seinem elektrischen Dachziegelschneidegerät / Von Black & Decker”
Der Protagonist drückt seinen Unmut deutlich aus und beschreibt das laute Gerät, das der Dachdecker benutzt. Hier wird der Ärger fast schon übertrieben komisch dargestellt, indem die Marke des Werkzeugs explizit genannt wird.
Vierter Abschnitt: Eine unerwartete Wendung
“Doch auch am nächsten Tach, ach, du Schreck! / Wird ab acht wieder keck das Dach gedeckt / Ich werde unsanft aus der Nacht geweckt / Von des dicken Dachdeckers Krach-Comeback”
Der Text wiederholt das Szenario des Lärms am nächsten Tag, was die Frustration des Protagonisten verstärkt, jedoch wird dies humorvoll als “Krach-Comeback” bezeichnet, was bereits eine kleine Wendung andeutet.
Fünfter Abschnitt: Bewunderung und Wandel
“Doch während ich da so vom Achterdeck / Beobachte, wie er das Dach da deckt / Fällt mir auf, oh, er macht es korrekt / Das Dach wird immer mehr zu einem Prachtobjekt / Respekt!”
In diesem Abschnitt bemerkt der Protagonist die Qualität der Arbeit des Dachdeckers und empfindet Respekt. Der Ton ändert sich von Ärger zu Bewunderung, als er das Ergebnis der Arbeit wahrnimmt.
Sechster Abschnitt: Eine positive Beziehung
“Ich befinde mich seitdem mit dem dicken Dachdecker / In perfekter, trauter Eintracht, (Digga) / Und wünsch’ mir direkt, sofort im Affekt, er / Deckt demnächst auch mein Dach”
Der Text endet mit einer positiven Beziehung zwischen dem Protagonisten und dem Dachdecker. Der Protagonist schätzt nun die Arbeit des Handwerkers und wünscht sich sogar, dass er sein eigenes Dach deckt.
Entwicklung und Fazit
Der Text zeigt eine klare Entwicklung von Ärger und Frustration hin zu Bewunderung und Anerkennung. Der Stil bleibt durchgehend humorvoll und leichtfüßig, wobei die wiederkehrenden Reime und der spielerische Umgang mit Sprache dem Text eine besondere Lebendigkeit verleihen. Bodo Wartke schafft es, mit “Der dicke Dachdecker” ein alltägliches Thema aufzugreifen und daraus eine unterhaltsame Geschichte zu gestalten, die den Hörer zum Schmunzeln bringt.
Der Schreibstil bewegt sich zwischen Gymnasialniveau und professioneller Analyse, wobei humorvolle Elemente und Wortspiele geschickt eingesetzt werden, um die Geschichte lebendig und unterhaltsam zu gestalten.
Liedtext
Der dicke Dachdecker deckt das Dach
Nicht mein Dach, nein, das Nachbardach
Davon wurd’ ich heute früh schon um acht Uhr wach
Ich hätte nie gedacht, wie viel Krach das macht
Ich frage mich, was er mit diesem Krach bezweckt
Der dicke Dachdecker, der das Dach da deckt
Und warum er das Dach nicht etwas sachter deckt
Und ob sich das so heut’ noch über’n ganzen Tach erstreckt
Ich sag’ es konkret: „Dieser Dachdecker geht
Mir sowas von fett auf’n Wecker“
Mit seinem elektrischen Dachziegelschneidegerät
Von Black & Decker
Mit dem arbeitet er leider von früh bis spät
Ich geh’ da gleich rüber und mecker’
Bevor das hier ewig so weitergeht
Und zieh’ den Stecker!
Doch auch am nächsten Tach, ach, du Schreck!
Wird ab acht wieder keck das Dach gedeckt
Ich werde unsanft aus der Nacht geweckt
Von des dicken Dachdeckers Krach-Comeback
Doch während ich da so vom Achterdeck
Beobachte, wie er das Dach da deckt
Fällt mir auf, oh, er macht es korrekt
Das Dach wird immer mehr zu einem Prachtobjekt
Respekt! Ich luge hinüber
Und bewundere die Dachdeck-Taktik
Ey, der Typ könnte glatten Buch schreiben über
Dachdeck-Didaktik
Ich befinde mich seitdem mit dem dicken Dachdecker
In perfekter, trauter Eintracht, (Digga)
Und wünsch’ mir direkt, sofort im Affekt, er
Deckt demnächst auch mein Dach
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