Ein Weg voller Herausforderungen

Der Song “Hoch” von Tim Bendzko beginnt mit einer Frage, die den Antrieb und die Bereitschaft des lyrischen Ichs, sich anzustrengen und über die eigenen Grenzen hinauszugehen, hinterfragt. Die Zeilen „Die Leute fragen ‚Wie viel Extrameter gehst du?‘ / Ich fang’ erst an zu zählen, wenn es weh tut“ verdeutlichen die Entschlossenheit, erst dann zu beginnen, die Anstrengung zu messen, wenn sie tatsächlich schmerzhaft wird. Dies legt den Grundstein für die zentrale Botschaft des Liedes: das unaufhörliche Streben nach Höherem trotz aller Hindernisse und Schmerzen. Bereits in der ersten Strophe wird klar, dass Fehler ein integraler Bestandteil dieses Weges sind, „Fehler prägen mich, mach’ mehr als genug“, was zeigt, dass das Lernen aus Fehlern eine wertvolle Lektion ist, die das lyrische Ich akzeptiert und in seine Reise integriert. Auch die Müdigkeit hält ihn nicht auf: „Bin zu müde für Pausen, komm’ nicht dazu“, was die unermüdliche Ausdauer und Zielstrebigkeit unterstreicht. Der Übergang von der Strophe zum Refrain beschreibt eine neue Perspektive und eine entschlossene Fortsetzung des Weges: „Dann geh’ ich nochmal tausend Schritte mehr.“

Die motivierende Aussicht von oben

Der Refrain wiederholt und verstärkt die Botschaft des Liedes. „Auch wenn wir schon weit gekommen sind / Wir gehen immer weiter – hoch hinaus“ betont die fortwährende Ambition und den Willen, sich nie mit dem Erreichten zufrieden zu geben. Die Phrase „Egal, wie hoch die Hürden auch sind / Sie sehen so viel kleiner von hier oben aus“ verwendet eine bildhafte Sprache, die symbolisiert, dass Schwierigkeiten aus einer anderen Perspektive oft weniger bedrohlich erscheinen. Diese bildliche Darstellung der Hürden als kleiner werdend ist eine rhetorische Strategie, die Ermutigung und Entschlossenheit vermittelt. Im Zentrum steht die Ermutigung, „Nur nicht nach unten sehen“, was eine direkte Aufforderung darstellt, sich auf das Ziel zu fokussieren und nicht von Ängsten ablenken zu lassen. Hier lässt sich eine starke emotionale Komponente erkennen: die Angst vor dem Scheitern und die Bereitschaft, diese zu überwinden.

Angst als Antrieb für Neues

Die zweite Strophe greift die Thematik der Unsicherheit und die Herausforderung der Angst erneut auf. „Kann das nächste Level nicht erwarten / Auch, wenn ich dann wieder keinen Schlaf krieg‘“ zeigt die Ungeduld und das unstillbare Verlangen, sich immer weiter zu entwickeln, selbst auf Kosten von Ruhe und Erholung. Der Text „Manchmal löst ein Abgrund in mir Angst aus“ bringt eine menschliche und sehr nachvollziehbare Angst zum Ausdruck, die jedoch nicht als hinderlich, sondern als Anstoß für weitere Anstrengungen verstanden wird: „Doch ich geh’ nicht zurück, ich nehm’ nur Anlauf“. Diese Metapher der Vorbereitung auf einen Sprung verdeutlicht den Mut und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, um voranzukommen.

Die universelle Botschaft des Weitergehens

Im gesamten Liedtext von „Hoch“ wird die Struktur zwischen Strophen und Refrain klar und konsequent beibehalten, was die zentralen Themen durch Wiederholung verstärkt. Tim Bendzko vermittelt durch eine eingängige Sprache und klare Strukturen eine ermutigende Botschaft: Die Reise ist wichtiger als das Ziel, und der Weg, den wir nehmen, wird uns durch die Herausforderungen geformt, die wir überwinden. Die musikalische Untermalung im Pop-Rock-Stil unterstützt diese positive, energische Botschaft und verleiht ihr zusätzlich emotionalen Nachdruck.

Insgesamt wird in „Hoch“ die Thematik der Ausdauer und des persönlichen Wachstums durch klare, wiederkehrende Bilder und Metaphern dargestellt. Diese Bilder sind einfach und zugänglich, was dazu beiträgt, dass der Song eine breite Hörerschaft anspricht. Der kulturelle Bezug auf den Drang zur Selbstverbesserung und den Mut zur Veränderung spiegelt aktuelle gesellschaftliche Werte wider. Persönlich regt der Song zum Nachdenken an über die eigenen Ziele und die Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen und über sich hinauszuwachsen. In einer Welt, die oft von Rückschlägen und Zweifeln geprägt ist, bietet „Hoch“ einen optimistischen Ausblick und die Einladung, unermüdlich seinen Weg zu gehen.

Liedtext

Die Leute fragen „Wie viel Extrameter gehst du?“
Ich fang’ erst an zu zählen, wenn es weh tut
Fehler prägen mich, mach’ mehr als genug
Bin zu müde für Pausen, komm’ nicht dazu
Und wenn ich glaube, meine Beine sind zu schwer
Dann geh’ ich nochmal tausend Schritte mehr

Auch wenn wir schon weit gekommen sind
Wir gehen immer weiter – hoch hinaus
Egal, wie hoch die Hürden auch sind
Sie sehen so viel kleiner von hier oben aus
Wenn dir die Luft ausgeht
Nur nicht nach unten sehen
Wir gehen immer weiter hoch hinaus
Immer, immer weiter hoch hinaus

Kann das nächste Level nicht erwarten
Auch, wenn ich dann wieder keinen Schlaf krieg’
Meine Ausreden sind hartnäckig
Aber aufgeben darf ich nicht
Manchmal löst ein Abgrund in mir Angst aus
Doch ich geh’ nicht zurück, ich nehm’ nur Anlauf

Auch wenn wir schon weit gekommen sind
Wir gehen immer weiter hoch hinaus
Egal, wie hoch die Hürden auch sind
Sie sehen so viel kleiner von hier oben aus
Wenn dir die Luft ausgeht
Nur nicht nach unten sehen
Wir gehen immer weiter hoch hinaus
Immer, immer weiter hoch hinaus
Auch wenn wir schon weit gekommen sind
Wir gehen immer weiter hoch hinaus
Egal, wie hoch die Hürden auch sind
Wenn dir die Luft ausgeht
Nur nicht nach unten sehen
Wir gehen immer weiter hoch hinaus
Immer, immer weiter hoch hinaus

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