Ein Lied von Kampf und Erneuerung
Das Lied „Alles brennt“ von Johannes Oerding, veröffentlicht im Jahr 2015, spricht von einem inneren Konflikt und dem daraus resultierenden Drang nach Veränderung. Der Sänger beschreibt eine Situation des inneren Aufruhrs, symbolisiert durch das Bild des Feuers. Alles scheint in Flammen aufzugehen, und es bleibt nur Asche und Rauch zurück. Trotz dieser zerstörerischen Bilder vermittelt der Song eine positive Botschaft: Zwischen den schwarzen Wolken erkennt der Sänger ein kleines bisschen Blau, ein Zeichen der Hoffnung. Der Refrain betont diese Dualität, indem er sowohl die Zerstörung als auch die Aussicht auf Erneuerung und Heilung betont. Die wiederkehrende Phrase „Alles wird gut“ unterstreicht diese Botschaft der Hoffnung und des Optimismus, selbst in der dunkelsten Stunde.
Vom Aufgeben zum Aufstehen: Die Entwicklung der Strophen
Die erste Strophe beginnt mit einem resignativen Ton. Der Verstand des Sängers sagt ihm, aufzugeben. Es gibt eine bedrückende Atmosphäre, die durch die Beschreibung des starren Blicks an die Wand und das Fehlen eines Auswegs verstärkt wird. Begriffe wie „Rauch“, „Blut kocht“ und „Atemnot“ suggerieren einen Zustand des emotionalen und mentalen Überdrucks. Der Singer steht an einem Punkt, an dem er keinen Ausweg sieht, was eine starke visuelle und emotionale Wirkung hat.
Im Refrain wird die Intensität fortgeführt, aber ein Hoffnungsschimmer wird sichtbar. Trotz der Flammen und der Zerstörung bleibt „ein kleines bisschen Blau“ – ein Symbol für Hoffnung. Der wiederholte Satz „Alles wird gut“ verstärkt diese Aussicht auf eine bessere Zukunft.
In der zweiten Strophe ändert sich der Ton radikal. Der Sänger entscheidet sich, aktiv gegen die Enge und Begrenzung anzukämpfen. Er ermutigt sich selbst mit den Worten „Komm steh’ auf“, und diese Aufforderung markiert eine Wende vom passiven Erleiden zur aktiven Selbstermächtigung. Er ist bereit, Mauern einzureißen und neue Wege zu gehen, selbst durch „den Feuerregen“. Diese Wandlung vom passiven Akzeptieren zum aktiven Handeln zeigt einen klaren Fortschritt im Handlungsstrang des Liedes.
Die dritte Strophe bekräftigt die Lektion, die der Sänger gelernt hat. Er erkennt, dass „man Feuer mit Feuer bekämpft“ und nutzt diese Metapher, um zu zeigen, dass er jetzt weiß, wie er mit innerem Schmerz und Konflikt umgehen kann. Diese Erkenntnis gibt ihm die Kraft, die Herausforderung zu meistern, und bringt den gesamten Liedtext zu einem Abschluss, der sowohl befreiend als auch ermutigend ist.
Zwischen Flammen und Hoffnung: Eine persönliche Betrachtung
Der Liedtext von „Alles brennt“ weckt eine Vielzahl von Emotionen, von Verzweiflung bis hin zu Hoffnung. Die kraftvolle Bildsprache des Feuers vermittelt nicht nur Zerstörung, sondern auch Reinigung und Neuanfang. Die wiederholten Phrasen schaffen eine eindringliche Atmosphäre, die den Hörer in den inneren Konflikt des Sängers hineinzieht. Besonders eindrucksvoll ist die Erkenntnis, dass selbst in der dunkelsten Stunde ein Funke Hoffnung bestehen bleibt, symbolisiert durch das „kleine bisschen Blau“ zwischen den schwarzen Wolken. Dies kann als Metapher für das Leben selbst betrachtet werden – dass auch in schwierigen Zeiten immer ein Ausweg und eine Aussicht auf Verbesserung besteht. Johannes Oerding gelingt es, mit „Alles brennt“ ein kraftvolles Lied über den Kampf gegen persönliche Dämonen und die Hoffnung auf Erneuerung zu schaffen, das durch seine Ehrlichkeit und Intensität besticht. Es ist ein Lied, das nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch Mut und Stärke vermittelt.
Liedtext
Komm gib auf, komm gib auf, sagt mir mein Verstand
Und ich schau aus grauen Augen stumm an die Wand
Und ich suche den Raum ab doch find’ keine Tür
‘N Weg nach draußen, noch schnell weg von hier
Mein Kopf läuft heiß und Rauch steigt auf
Blut kocht, Herz pocht, Atemnot, Nervenglühen und Funken sprühen
Alles brennt
Alles geht in Flammen auf
Alles was bleibt
Sind Asche und Rauch
Doch zwischen schwarzen Wolken
Seh’ ich ein kleines bisschen Blau
Ich halt’ die Luft an, lauf über die Glut
Alles wird gut
Zu wenig Platz, zu eng, selbst für einen allein
Bevor sie auf mich fallen, reiß ich die Mauern ein
Komm steh’ auf, komm steh’ auf, sag ich mei’m Verstand
Und gibt es keine Tür, dann geh’ ich halt durch die Wand
Das alles muss weg, das alles muss neu
Steine schmelzen, Scherben fliegen, geradeaus auf neuen Wegen
Durch den Feuerregen
Alles brennt
Alles geht in Flammen auf
Alles was bleibt
Sind Asche und Rauch
Doch zwischen schwarzen Wolken
Seh’ ich ein kleines bisschen Blau
Ich halt’ die Luft an, lauf über die Glut
Alles wird gut (oh ah)
Alles wird gut
Und wenn es wieder in mir brennt
Dann weiß ich jetzt genau
Dass man Feuer
Mit Feuer bekämpft
Alles brennt
Alles geht in Flammen auf
Alles was bleibt
Sind Asche und Rauch
Doch zwischen schwarzen Wolke
Seh’ ich ein kleines bisschen Blau
Ich halt die Luft an, lauf über die Glut
Alles brennt
Alles geht in Flammen auf
Alles was bleibt
Sind Asche und Rauch
Doch zwischen schwarzen Wolken
Seh’ ich ein kleines bisschen Blau
Ich halt’ die Luft an, lauf über die Glut
Alles wird gut
Alles wird gut
Alles wird gut
Alles wird gut
Noch keine Kommentare