Liedtextanalyse: “Glatteis” von Nina Chuba

Einführung

Nina Chubas Song “Glatteis”, erschienen im Jahr 2023, ist ein packendes urbanes Popstück, das mit eindrucksvoller Bildsprache und emotionaler Intensität das Thema der Liebe und der damit verbundenen Risiken und Unsicherheiten erkundet. Der Text ist sowohl metaphorisch als auch direkt, was ihn vielschichtig und faszinierend macht.

Strophe 1: Die Verlockung des Risikos

“Glatteis, Glatteis, führ mich auf’s Glatteis” – Der Einstieg des Liedes verwendet die Metapher des Glatteises, um die Verlockung und die Gefahr darzustellen. Das Glatteis symbolisiert eine prekäre Situation, in die der Sänger sich bewusst begibt. Es wird ein Bild des sich Hinreißens in etwas Riskantes gezeichnet.

“Ich fahr’ in dich rein, egal, was der Preis ist” – Hier wird eine starke Entschlossenheit und eine gewisse Trotzreaktion verdeutlicht. Es zeigt die Bereitschaft, für eine Beziehung oder ein Gefühl alles zu riskieren, ungeachtet der Konsequenzen. Diese Zeilen suggerieren eine intensive, vielleicht sogar zerstörerische Leidenschaft.

“Dein Wort gegen meins, war nicht zu vermeiden” – Diese Zeilen bringen eine Konfliktsituation zum Ausdruck, in der Kommunikation fehlschlägt. Es entsteht ein Bild der Konfrontation, wo keine Seite nachgeben möchte. Dies könnte auf Missverständnisse oder ungelöste Probleme in einer Beziehung hinweisen.

Strophe 2: Kollisionskurs

“Grauer Dunst, wir kollidieren” – Der graue Dunst steht metaphorisch für Unklarheit und Verwirrung, während die Kollision die unvermeidliche Konfrontation in der Beziehung beschreibt. Diese Passage vermittelt die chaotische Natur der Beziehung, in der der Sänger sich befindet.

“Mit zweihundert km/h, Glatteis, Autobahn” – Diese Zeilen kombinieren Geschwindigkeit und Gefahr, was ein Gefühl von Adrenalin und Unvorsichtigkeit vermittelt. Der Protagonist scheint in der Beziehung mit vollem Risiko zu agieren, fast schon sehnsüchtig nach der Gefahr suchend.

Refrain: Das Streben nach Lichtblicken

“Weißt du, immer, wenn ich (drift’, drift’, drift’, drift’)” – Der wiederholte Drift symbolisiert den emotionalen Kontrollverlust und die Suche nach einem Funken Hoffnung in der Beziehung. Der Drift ist sowohl physisch als auch metaphorisch zu verstehen, als ein Weg, der vom Weg abkommt, um einen kurzen Lichtblick zu erhaschen.

“Dann nur, damit dich ein Funke (trifft, trifft, trifft, trifft)” – Diese Zeilen unterstreichen den verzweifelten Versuch, die andere Person zu erreichen oder eine Reaktion hervorzurufen, was eine tiefe emotionale Sehnsucht ausdrückt.

Strophe 3: Sehnsucht und Einsamkeit

“Deine Straße, deine Einfahrt, ja” – Diese Ortsbeschreibungen vermitteln eine Vertrautheit und gleichzeitig eine Distanz, da es sich um den Weg zu jemandem handelt, der möglicherweise nicht mehr da ist.

“Fühl’ mich bisschen einsam, vermisse dich als Beifahrer, ja, ja” – Die Einsamkeit wird spürbar, und es zeigt sich der Wunsch nach Begleitung und Unterstützung in schwierigen Zeiten. Die Verwendung von “Beifahrer” verstärkt das Gefühl, dass der Sänger eine Partnerschaft als lebenswichtige Stütze betrachtet.

Schlussfolgerung

Nina Chubas “Glatteis” ist ein eindringliches Porträt einer leidenschaftlichen und unsicheren Beziehung, die von Risiko und Sehnsucht geprägt ist. Der Text entfaltet sich in einem Spannungsfeld zwischen Entschlossenheit und Verzweiflung, und spiegelt wider, wie man sich in einer emotionalen Achterbahn wiederfinden kann. Der Stil bleibt durchgängig bildhaft und emotional aufgeladen, was das Lied zu einem kraftvollen Ausdruck jugendlicher Intensität macht. Der Verlauf der Geschichte baut auf das Streben nach einem “Lichtblick” auf, einem letzten Versuch, eine bedeutungsvolle Verbindung zu erhalten oder wiederherzustellen. Die Metaphern des Glatteises und der Geschwindigkeit verankern die Erzählung in einem Kontext von Gefahr und Unsicherheit, der durch den Verlauf des Liedes aufrechterhalten wird.

Liedtext

Glatteis, Glatteis, führ mich auf’s Glatteis
Ich fahr’ in dich rein, egal, was der Preis ist
Ich kann mir das leisten, mh-mh
Glatteis, wir zwei, du lügst, wenn du schweigst
Dein Wort gegen meins, war nicht zu vermeiden
Dass wir uns im Kreis drehen
Grauer Dunst, wir kollidieren
Was kann uns jetzt noch passieren?
Ist schon okay, wenn wir verlieren
Dreh’ nochmal um und fahr’ zu dir, fahr’ zu dir

Mit zweihundert km/h
Glatteis, Autobahn
Ist mir alles scheißegal
Nur dieses eine letzte Mal

Weißt du, immer, wenn ich (drift’, drift’, drift’, drift’)
Dann nur, damit dich ein Funke (trifft, trifft, trifft, trifft)
Brauche nur ein’ kurzen (Lichtblick, Lichtblick)
(Drü-, Drü-, Drü-) Drück’ auf’s Gaspedal, ist mir alles scheißegal
Weißt du, immer, wenn ich (drift’, drift’, drift’, drift’)
Dann nur, damit dich ein Funke (trifft, trifft, trifft, trifft)
Brauche nur ein’ kurzen (Lichtblick, Lichtblick)
(Drü-, Drü-, Drü-) Drück’ auf’s Gaspedal, ist mir alles scheißegal

Deine Straße, deine Einfahrt, ja
Dritte Etage, wieder keiner da
Friere ein, wenn ich vorbeifahr’
Fühl’ mich bisschen einsam, vermisse dich als Beifahrer, ja, ja
Wo bist du? Wo muss ich hin? Bist du noch wach?
Komm auf’s Glatteis für ein’ aller letzten Ausrutscher
Was soll uns jetzt noch passieren?
Komm, ruf mich an, ich fahr’ zu dir

Mit zweihundert km/h
Glatteis, Autobahn
Ist mir alles scheißegal
Nur dieses eine letzte Mal

Weißt du, immer, wenn ich (drift’, drift’, drift’, drift’)
Dann nur, damit dich ein Funke (trifft, trifft, trifft, trifft)
Brauche nur ein’ kurzen (Lichtblick, Lichtblick)
(Drü-, Drü-, Drü-) Drück’ auf’s Gaspedal, ist mir alles scheißegal
Weißt du, immer, wenn ich (drift’, drift’, drift’, drift’)
Dann nur, damit dich ein Funke (trifft, trifft, trifft, trifft)
Brauche nur ein’ kurzen (Lichtblick, Lichtblick)
(Drü-, Drü-, Drü-) Drück’ auf’s Gaspedal, ist mir alles scheißegal

Mh-mh
Ja-ja
Egal
Ist mir alles scheißegal

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